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Geschichte

Geschichte

Frühgeschichte

Die erste Besiedlung wird in der Zeit der Glockenbecherkultur ( 2800 - 2000 vor Christus ) vermutet.

Lamme wird erstmals im Jahre 780 n.Chr. urkundlich erwähnt, als der sächsische Fürst Uodiltag und seine Frau dem Kloster Fulda Güter in 20 Orden des Liergaus, darunter "Lammari" übertrugen. Die Urkunde sagt wörtlich "tradiderunt" was mit "übertragen", aber auch mit "ausliefern" übersetzt werden kann. Wahrscheinlich wurde der Übertragende in den fränkisch-sächsischen Kriegen gefangen genommen. Um sich freizukaufen übertrug er 20 Güter aus seinem Besitztum an die Franken. Somit wurden fränkische bzw. den Franken genehme Bauern in Lamme angesiedelt.

Ortsname

Der heutige Ortsname entwickelte sich aus dem Namen Lammari. Die Schreibweise "Lamme" erscheint erstmals im Jahre 1226. Das Wort Lammari setzt sich aus zwei Silben zusammen: Die erste Silbe "Lam" ist ein verklungenes, prähistorisches Wort für Sumpf, Morast, Schlamm. Dieser Sumpf entstand aufgrund geologischer Besonderheiten. Durch die mangelnde Entwässerung dieses Sumpfes wurde in den Regenmonaten daraus ein flacher See. In der Literatur wird ebenfalls auf das französische Wort "Lame" (sprich"Lam") hingewiesen. Es bedeutete einmal "dünne Platte, dünne Scheibe", zum anderen "Woge" und "See".

Die zweite Silbe "Mari" ist erheblich jünger, ca. 2000 Jahre alt. Es ist davon auszugehen, dass vorgermanische Völker, die auf diesen "Lam" stießen und dort Anwohner fanden, die ihnen das Wort "Lam" mitgeteilt haben, die Bedeutung jedoch selbst nicht mehr kannten. Die Einwanderer gaben diesem Platz "Lam" den Zusatz "Mari". Das Wort "Mari" kommt im Altdeutschen in abgewandelter Form "Meri" vor. Es bedeutet soviel wie "Sumpf". So wurde fortan "Lam-Mari".

Auf dem heutigen Kirchengelände befand sich ein sächsischer Edelhof, die "alte Woort", zu der später 24 Neubauernstellen, die "neue Woort", hinzukamen.

Neuzeit

Lamme unterstand bereits im 16. und 17. Jahrhundert dem Rat der Stadt Braunschweig. Der Ort selbst lag außerhalb der Landwehr, einige Felder Lammes jedoch innerhalb des Verteidigungsringes. Spätestens im 18. Jahrhundert entwickelte sich Lamme vom Einwegdorf zur heutigen haufenförmigen Dorfanlage. Eine besonders große Rolle spielten in dieser Zeit der Flachsanbau und die Leinenweberei. Im Jahre 1823 wurde die evangelische Kirche "St.Marien" anstelle eines Vorgängerbaues errichtet.

Nach 1945 begann in Lamme der Einfamilienhausbau auf dem "Papengey" und dem "Klauenberg". Die bäuerliche Architektur der Dorfmitte erhielt in dieser Zeit durch Modernisierung und Umbau ein neues Gesicht. In den 1960er Jahren wurde der Ortsteil Tiergarten gebaut.

Heute

Im Zuge der Gebietsreform 1974 wurde Lamme in die Stadt Braunschweig eingemeindet. Bis dahin hatte es als selbständige Gemeinde dem Landkreis Braunschweig angehört. Heute ist Lamme ein typisches Pendlerdorf. Mit dem Neubaugebiet Lammer Busch hat Lamme das größte Neubaugebiet der Stadt Braunschweig vor der Haustür.

Quelle:
Tafel vor dem Dorfgemeinschaftshaus Lamme -
zur Verfügung gestellt von Sascha Burzek.